Allgemeiner Marktrückblick
Der Monat April war für globale Risikoassets von erheblicher Volatilität geprägt. Nach der Ankündigung von Donald Trumps „Liberation Day“ am 2. April stürzten die Märkte ab, der S&P markierte seinen Tiefpunkt bei über 11 %. Dies war der größte zweitägige nominale Verlust in der Geschichte. Die Turbulenzen wurden durch die Vergeltungsmaßnahmen Chinas am 4. April, einschließlich eines 34%igen Zolls auf US-Waren, und die Besorgnis über eskalierende Handelsspannungen noch verschärft. Die asiatischen Aktienmärkte waren in ähnlicher Weise betroffen und fielen um 7 % (China) bis 12,6 % (Hongkong). Die Stimmung hellte sich jedoch am 9. April deutlich auf, als die US-Regierung eine 90-tägige Aussetzung der globalen Zölle ankündigte. Diese betraf jedoch nicht China. Nachfolgend wurden die Import-Zölle für Waren aus China auf bis zu 125% erhöht. Dennoch interpretierten die Märkte dies als ein Zeichen dafür, dass Trump weiterhin auf die Verfassung der Finanzmärkte achtet, was die Befürchtung zerstreute, er könnte die Reaktionen dieser völlig ignorieren. Der S&P500 erholte sich und beendete den Monat nach einer siebentägigen Rallye – der größten seit 2020 – nahezu unverändert. Dennoch wird dies kaum etwas an den zugrundeliegenden ökonomischen Risiken ändern, da die Zollunsicherheit noch für einen längeren Zeitraum bestehen bleiben wird. Als Reaktion auf die wirtschaftliche Unsicherheit haben die Zentralbanken eine vorsichtige Haltung eingenommen. Die beiden Zentralbanken mit dem größten Einfluss auf Kapitalmarktbewegungen verfolgten unterschiedliche Ansätze: Die Federal Reserve hielt ihren Leitzins unverändert bei 4,25 % (Untergrenze) bis 4,5 % (Obergrenze), während die EZB ihren Leitzins um 25 Basispunkte von 2,5 % auf 2,25 % senkte. Die EZB-Vorsitzende Lagarde betonte, dass der disinflationäre Prozess bereits im Gange sei und die Inflationsprognosen mit früheren Prognosen übereinstimmten. In den USA entwickelte sich der Arbeitsmarkt uneinheitlich: Die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft stieg im März um 228 Tsd. (Februar: 151 Tsd.), doch die Arbeitslosenquote lag im März mit 4,2 % leicht höher. In der Eurozone blieb die Arbeitslosenquote unverändert bei 6,2 %. In den USA lag die Verbraucherpreisinflation im März unterhalb des Konsenses und war etwas niedriger als im Vormonat. Die Gesamtinflation stieg um +2,4 % (im Jahresvergleich), während die Kerninflation (ohne Energie und Lebensmittel) bei +2,8 % (im Jahresvergleich) lag. In der Eurozone war die Verbraucherpreisinflation im März niedriger als im Vormonat. Die Gesamtinflation stieg um +2,2 %, die Kerninflation um +2,4 %.
Die Renditen 10-jähriger US-Staatsanleihen engten sich um -5 Basispunkte von 4,21 % auf 4,16 % ein. Die Renditen 10-jähriger deutscher Bundesanleihen fielen um -30 Basispunkte von 2,74 % auf 2,44 %.
Der MSCI World Index stieg um +0,9 % (USD den.) und der MSCI Europe Index fiel um -0,8% (EUR den.).
Bericht des Portfoliomanagements
Die Anleihemärkte mussten im April erhebliche Schwankungen durchleben, als die Renditen 10-jähriger US-Staatsanleihen bis zum 11. April auf 4,50 % anstiegen. Auf diesen Ausverkauf folgte eine massive Erholung, die Käufer anlockte, so dass die Rendite am Monatsende bei 4,16 % (-34 Bp) lag. In diesem volatilen Umfeld war die Performance von High Yield Anleihen zweigeteilt. Einerseits weiteten sich die Risikoprämien unisono um 37 Bp in US High Yield und um +45 Bp in Global High Yield aus, gefolgt vom schwächsten Segment, dem Nordic High Yield-Markt mit einer Ausweitung von 100 Bp. Gleichwohl war der US High Yield-Markt – gemessen am Total Return – das einzige Marktsegment, welches den Monat mit einem Nettoergebnis von 0 % abschloss, da der Kuponertrag die negative Preisentwicklung vollständig absorbierte. Sowohl Global High Yield als auch Nordic High Yield verzeichneten ein negatives Gesamtergebnis von -0,1% respektive -1,3%. Die negative Performance des Nordic High Yield-Marktes war eine Umkehrung der starken Performance von +0,7% im Vormonat und spiegelt die derzeit vorherrschende globale Unsicherheit wider. Der Sekundärmarkt erwies sich jedoch als voll funktionsfähig und verzeichnete die stärksten Handelsaktivitäten seit Jahren. Während globale Faktoren dominierten, trugen auch Emittentenspezifische Entwicklungen dazu bei. Insbesondere die Ausfälle von Cinis Fertilizer und Nordwest Industry Group führten im April zu einer leichten Ausweitung der auf Indexebene aggregierten Risikoprämien. Beide Anleihen gehörten zu den zahlreichen Neuemissionen, die in den letzten acht Monaten platziert wurden. Einige Anleger haben sich möglicherweise von einigen der spekulativsten Transaktionen getrennt. Derzeit handelt der Markt mit einem leichten Preisabschlag und der Anteil der notleidenden Anleihen bleibt mit 2 % relativ stabil. Der Nordic High Yield Primärmarkt war im April bis auf zwei Transaktionen eingefroren. Das Angebot belief sich auf rund 2,7 Mrd. NOK (umgerechnet 260 Mio. USD). Ein Volumen von umgerechnet etwa 240 Mio. USD entfiel ausschließlich auf Emissionen in US-Dollar oder Euro. Einer der beiden Transaktionen wurde von einem Energieunternehmen getätigt. Es gibt erste Anzeichen dafür, dass der Primärmarkt im Mai wieder öffnen könnte, da einige Emittenten bereits neue Transaktionen vorbereiten. Da die makroökonomische Unsicherheit jedoch anhalten wird, könnte dies zu erhöhten Risikoprämien führen, die über dem Niveau von vor April liegen und den Anlegern mehrere Opportunitäten bieten, Neuemissionsprämien zu erzielen. Auf dem US-Primärmarkt wurden im April nur acht Transaktionen vorgenommen. Insgesamt wurden auf dem US-Primärmarkt Anleihen im Wert von 8,6 Mrd. USD gepreist, was der niedrigste Wert für diesen Monat seit 2008 und der niedrigste Wert für einen beliebigen Monat seit Juli 2023 war. Nur etwa 9 % des Gesamtvolumens wurde von Energie- und Versorgerunternehmen begeben (Transport: 0 %). Innerhalb unseres Schwerpunkts gab es nur ein Unternehmen, welches an den Markt herantrat. Insgesamt hielt die erhöhte Volatilität die Kreditnehmer an der Seitenlinie. Die Daten zeigten auch, dass die US-Wirtschaft zum ersten Mal seit 2022 schrumpfte, was auf eine Verlangsamung des Konsums zurückzuführen war und einen Anstieg der Importe vor den Zollmaßnahmen. Letzteres führte zu einer Erhöhung des Leistungsbilanzdefizits auf rund 140 Mrd. USD – ein historischer Rekordwert. Die angespannte Stimmung auf dem US High Yield Markt wurde durch den Rückgang des US-amerikanischen Rohölpreises (WTI) um 19 % angeheizt, was den stärksten monatlichen Rückgang seit November 2021 darstellt. Der US High Yield Energiesektor, der rund 11 % des gesamten US High Yield-Marktes ausmacht, fiel um 2,9 % und verstärkte damit die Verluste des Gesamtmarktes. Dies war der stärkste monatliche Rückgang für den US High Yield Energiesektor seit September 2022.
Wir starteten in den Monat April mit einer hohen Kassaposition von rund 10 %. Ungefähr 4 % davon wurde genutzt, um einige Anleihen von Ölförder- und Ölserviceunternehmen aufzustocken, so dass wir noch immer mit einer erhöhten residualen Kassaposition von ca. 6 % in den Abverkauf rund um den „Liberation Day“ gerieten. Die effektive Duration des Fonds wurde stabil gehalten, veränderte sich jedoch im Laufe des Monats leicht von 2,1 % auf 2,3 %. Dies war technisch bedingt, da eine Reihe von High Yield Anleihen nicht mehr auf den ersten Kündigungstermin, sondern auf Fälligkeit gepreist werden. Nachdem sich der Staub nach dem Abverkauf gelegt hatte, nutzten wir einen Teil der Barmittel, um in eine Hybridanleihe eines großen Investment-Grade-Emittenten zu investieren, die aufgrund der Unsicherheit im Automobilsektor mit einem erheblichen Abschlag gehandelt wurde. Darüber hinaus reduzierten wir unser Engagement an US-amerikanischen Ölproduzenten mit Fokus auf dem Onshore-Geschäft und investierten in einen norwegischen Ölproduzenten, der sich auf die Norwegian Continental Shelf Region konzentriert. Schließlich haben wir unser Engagement im Dry-Bulk Segment erhöht. In den kommenden Wochen stehen einige Fälligkeiten an, die unsere Kassaposition wieder auf etwa 4 % ansteigen lässt, was wir umsichtig nutzen werden, um uns an Neuemissionen oder Opportunitäten auf dem Sekundärmarkt zu beteiligen. Wir haben an keiner Neuemission partizipiert, da der Primärmarkt für Nordic High Yield nach dem 4. April bis zum Ende des Monats buchstäblich geschlossen war. Darüber hinaus war der US High-Yield-Primärmarkt bis zum 22. April geschlossen, und danach wurden nur eine Handvoll neuer Anleihen emittiert.
Weitere Anhaltspunkte finden Sie in dem beigefügten Factsheet – April 2025.
Seahawk Investments GmbH
Bei diesem Dokument handelt es sich um eine Kundeninformation („KI“) im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes (WpHG), die „KI“ richtet sich an ausschließlich an professionelle Kunden im Sinne des § 67 WpHG (natürliche und juristische Personen) mit gewöhnlichem Aufenthalt/ Sitz in Deutschland und wird ausschließlich zu Informationszwecken eingesetzt. Diese „KI“ kann eine individuelle anlage- und anlegergerechte Beratung nicht ersetzen und begründet weder einen Vertrag noch irgendeine anderweitige Verpflichtung. Ferner stellen die Inhalte weder eine Anlageberatung, eine individuelle Anlageempfehlung, eine Einladung zur Zeichnung von Wertpapieren oder eine Willenserklärung oder Aufforderung zum Vertragsschluss über ein Geschäft in Finanzinstrumenten dar. Auch wurde Sie nicht mit der Absicht verfasst, einen rechtlichen oder steuerlichen Rat zu geben.
Die steuerliche Behandlung von Transaktionen ist von den persönlichen Verhältnissen des jeweiligen Kunden abhängig und evtl. künftigen Änderungen unterworfen. Die individuellen Verhältnisse des Empfängers (u.a. die wirtschaftliche und finanzielle Situation) wurden im Rahmen der Erstellung der „KI“ nicht berücksichtigt. Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind kein zuverlässiger Indikator für zukünftige Wertentwicklungen. Empfehlungen und Prognosen stellen unverbindliche Werturteile über zukünftiges Geschehen dar, sie können sich daher bzgl. der zukünftigen Entwicklung eines Produkts als unzutreffend erweisen. Die aufgeführten Informationen beziehen sich ausschließlich auf den Zeitpunkt der Erstellung dieser „KI“, eine Garantie für die Aktualität und fortgeltende Richtigkeit kann nicht übernommen werden. Eine Anlage in erwähnte Finanzinstrumente/Anlagestrategie/Finanzdienstleistung beinhaltet gewisse produktspezifische Risiken – z.B. Markt- oder Branchenrisiken, das Währungs-, Ausfall-, Liquiditäts-, Zins- und Bonitätsrisiko – und ist nicht für alle Anleger geeignet. Daher sollten mögliche Interessenten eine Investitionsentscheidung erst nach einem ausführlichen Anlageberatungsgespräch durch einen registrierten Anlageberater und nach Konsultation aller zur Verfügung stehenden Informations quellen treffen. Zur weiteren Information finden Sie hier die „Wesentlichen Anlegerinformationen“ und das Wertpapierprospekt kostenfrei: https://seahawk-investments.com/fonds/. Die Informationen werden Ihnen in deutscher Sprache zur Verfügung gestellt. Der vorstehende Inhalt gibt ausschließlich die Meinungen des Verfassers wieder, eine Änderung dieser Meinung ist jederzeit möglich, ohne dass es publiziert wird. Die vorliegende „KI“ ist urheberrechtlich geschützt, jee Vervielfältigung und die gewerbliche Verwendung sind nicht gestattet. Stand: 28.06.2024 Herausgeber: Seahawk Investments GmbH, Bettinastrasse 62, 60325 Frankfurt am Main handelnd als vertraglich gebundener Vermittler (§ 3 Abs. 2 WpIG) im Auftrag, im Namen, für Rechnung und unter der Haftung des verantwortlichen Haftungsträgers BN & Partners Capital AG, Steinstraße 33, 50374 Erftstadt. Die BN & Partners Capital AG besitzt für die Erbringung der Anlageberatung gemäß § 2 Abs. 2 Nr. 4 WpIG und der Anlagevermittlung gemäß § 2 Abs. 2 Nr. 3 WpIG eine entsprechende Erlaubnis der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht gemäß § 15 WpIG.
Währungsschwankungen können zu negative Performancebeiträgen führen.
Bitte beachten Sie, dass sich Informationen von Lipper Leaders auf den Vormonat beziehen. Lipper Leaders © 2024 Lipper – Thomson Reuters Lipper. Alle Rechte vorbehalten. Es ist verboten, Lipper Daten ohne schriftliche Genehmigung von Lipper zu kopieren, veröffentlichen, weiterzugeben oder in anderer Weise zu verarbeiten. Weder Lipper, noch ein anderes Mitglied der Thomson Reuters Gruppe oder deren Datenlieferanten haften für fehlerhafte oder verspätete Datenlieferungen und die Folgen die daraus entstehen können. Die Berechnung der Wertentwicklungen durch Lipper erfolgt auf Basis der zum Zeitpunkt der Berechnung vorhandenen Daten und muss somit nicht alle Fonds beinhalten, die von Lipper beobachtet werden. Die Darstellung von Wertentwicklungsdaten ist keine Empfehlung für den Kauf oder Verkauf eines Fonds oder eine Investmentempfehlung für ein bestimmtes Marktsegment. Lipper analysiert die Wertentwicklung von Fonds in der Vergangenheit. Die in der Vergangenheit erzielten Ergebnisse sind keine Garantie für die zukünftige Entwicklung eines Investmentfonds. Lipper und das Lipper Logo sind eingetragene Warenzeichen der Thomson Reuters. Lipper Leaders Rankingkriterien – Ratings von 1 (niedrig) bis 5 (hoch) Erste Ziffer = Gesamtertrag; zweite Ziffer = konsistenter Ertrag; dritte Ziffer = Kapitalerhalt; vierte Ziffer = Kosten